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  Befestigung in Valletta  
   

Über Jahrhunderte hinweg hat der älteste Ritterorden und drittälteste geistliche Orden der christlichen Welt die Insel Malta geprägt. Mit der Belehnung des Ordens durch Karl V. und der erfolgreichen Verteidigung der Insel gegen Türken setzte eine tiefgreifende Umgestaltung Maltas ein, die das Bild der Insel bis in unsere heutigen Tage nachhaltig beeinflußte. Auch heute noch ist der souveräne militärische und Krankenpflege-Orden des heiligen Johannes zu Jerusalem, zu Rhodos und zu Malta aktiv und als einziger Ritterorden unmittelbar aus der Zeit der Kreuzüge erhalten. Und so streift einem beim Besuch Maltas auch immer ein Hauch aus der Zeit der Kreuzüge, scheinen die mittelalterlichen Auseinandersetzungen zwischen Islam und Christenheit fühlbarer zu sein als sonst irgendwo.

Die Anfänge
Die Wurzeln des Ordens liegen also weit in der Vergangenheit, rund 1.000 Jahre zurück. Mit dem damaligen Niedergang des Byzantinischen Reiches und Loslösung der Ostkirche von der katholischen Kirche Roms im Jahr 1054 ging gleichzeitig die Expansion der Türken und des Islam einher. 1071 wurde Jerusalem von den Türken erobert und die Byzantiner mußten eine vernichtende Niederlage einstecken. ...weiter

Das weiße Kreuz des Friedens auf der blutroten Wallstadt des Krieges
     
  Flagge der Johanniter  
   
Unter Berücksichtigung des unversöhnlichen Hasses der Moslems auf die Christen, den diese durch das Massaker nach der Eroberung Jerusalems im Übrigen selbst heraufbeschworen haben und den beständigen Übergriffen auf christliche Pilger, war die Erweiterung des Ordens um einen militärischen Part nur folgerichtig. Nur so konnte man aus Sicht des Ordens den Armen und Pilgern umfassenden Schutz angedeihen lassen. Anders jedoch als die Templer, die ein rein militärischer Orden waren und der Deutsche Orden, der sich im Verlauf der Zeit von einem Krankenpflegeorden in ein rein militärischen entwickelte, haben die Johanniter in all den Jahrhunderten ihr ursprüngliches Anliegen nicht vernachlässigt: Die Armen und Kranken zu pflegen und Ihnen zu gehorchen.

Im Jahre 1136 erhielten die Hospitaliter ihre erste Burg; die Burg Bethgibelin nahe der Stadt Askalon. Mitte des 12.Jahrhunderts besaßen sie schon eine Reihe von Burgen, darunter einige der wichtigsten und bedeutendsten Festungen des Morgenlandes wie Krak de Chevaliers, Margat und Belvoir. Kurze Zeit später verfügte der Orden über eine imposante Streitmacht von mehreren Tausend Rittern und entsprechendem Fußvolk. Dieser militärischen Macht sowie der hohen wirtschaftlichen Stabilität, durch andauernde Stiftungen und Einkünfte aus den Ländereien, verdankte es der Orden auch, daß er aus den stürmischen Jahren König Saladins noch gestärkt hervorging. Dieser König Saladin hatte es geschafft, die Moslems kurzfristig zu vereinigen und die Christen aus
     
  Grabplatte St.Johns Valletta  
   
großen Teilen des Nahen Ostens zu verdrängen. Nach der vernichtenden Niederlage der Ritter bei den "Hörnern von Hattin" am 3.Juli 1187 und des Verlustes von Jerusalem im Oktober des gleichen Jahres, waren nur noch einige wenige Festungen und Städte in der Hand der Christen, vornehmlich in denen der Templer und Johanniter.

Doch den endgültigen Untergang des christlichen Reiches im Orient konnten auch die Ordensritter letztendlich nicht verhindern. Zu zerstritten waren die Christen untereinander und zu übermächtig war der Feind unter Saladins Nachfolger: Rukn ed-Din Baibars. Er eroberte ab der Mitte des 13.Jahrhunderts eine Stadt und Festung nach der anderen. Nach Niederlagen bei Gaza, Jaffa, Antiochia kam es zum großen showdown in Akkon. Die alte Hafenstadt war die letzte Hoffnung Christen. Mit der Eroberung Akkons am 18.Mai 1291 endete auch das christliche Intermezzo im Gelobten Land. Nur wenige Ritter und Einwohner der Stadt, unter Ihnen der Großmeister Johann von Villiers, konnten entkommen. Die Türken unter Baibar hatten zwar ihren Traum von der Vertreibung der Christen verwirklicht, aber sie ließen eine alte antike Kultur im Blut ertrinken. Manche von ihnen eroberte Städte haben sich bis heute nicht von den Verwüstungen erholt und sind nie mehr zu gleicher Blüte aufgestiegen. Und die Johanniter? Sie gingen für immer ins Exil, zunächst nach Zypern. ...zurück

Die Ritter auf Zypern und Rhodos
Nach der Flucht aus dem Morgenland richteten sich die Johanniter zunächst im lateinischen Königreich der Insel Zypern ein, wo ihnen ausgedehnte Landbesitzungen in der Gegend um Limassol und Nikosia gehörten. Weiterhin ihr Gelübde vor Augen, errichteten sie schon nach kurzer Zeit in Limassol ein neues Hospital. Und getreu ihrer anderen Bestimmung - der militärischen Verteidigung des christlichen Glaubens - unternahm der Orden von hier aus ab 1300 die ersten Kaperfahrten gegen die Moslems, deren Ergebnisse im Vergleich zu späteren Erfolgen jedoch noch recht bescheiden waren. ...weiter

Der Malteser Ritterorden
Hart waren die ersten Jahre nach der Vertreibung von ihrem geliebten Rhodos, oft gedachten die Ritter ihrer alten Heimat. Gleichzeitig waren sie intensiv auf der Suche nach einem neuen Ordenssitz. Dieser war bald in Form der maltesischen Inseln gefunden, welche Karl V. den Rittern gegen einen symbolischen Preis in Form eines jährlich zu entrichtenden Falken (Der bewußte Malteser Falke) als Lehen übergab. Im Herbst 1530 stachen die Ritter in See, um von ihrer neuen Heimat Besitz zu ergreifen. ...weiter

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© 29.10.2003 our world = schönes fernweh: reiseberichte und -informationen aus unserer welt | a.+ b. machetanz | impressum