Home

     
  Vedette mit dem Auge der Wachsamkeit  
   
  Valletta mit St.Pauls und Karmeliterkirche  
   
  Typische Balkone  
   
Im Jahr 1565, gut 30 Jahre nachdem die Johanniter mit der Insel Malta belehnt wurden, rüsteten die Türken zu einem erneuten Schlag gegen den Orden. Nachdem sie diesen bereits aus Rhodos vertrieben hatten, sollte den Rittern auch das gleiche Schicksal in ihren neuen Heimat blühen. Ein um ein vielfaches überlegenes türkisches Heer hatte die Insel besetzt und belagerte die den Great Harbour flankierenden Forts St.Elmo und St.Angelo in Birgu. Nach verlustreichen Kämpfen mußte der Großmeister des Ordens, Jean Parisot de la Valette, das Fort St.Elmo aufgeben. So aussichtslos die Lage der Ritter auch zu sein schien, Dank übermenschlicher Anstrengungen und der Unterstützung der Bevölkerung konnte jeder Angriff der Türken auf St.Angelo zurückgeschlagen werden. Nach viermonatiger erfolgloser Belagerung zog das türkische Heer in heilloser Flucht ab. "The Great Siege" war ein Wendepunkt in der Geschichte des Mittelmeeres. Die Expansion des Osmanischen Reiches und mit ihm die des Islam konnte hier gestoppt werden.

Sieben Monate nach dem Abzug der Türken wurde auf dem strategisch wichtigen Monte Sciberras, vor dem Fort St.Elmo, eine befestigte Stadt errichtet. Zu Ehren des Großmeisters La Valette wurde sie "Citta di Valette" - Valletta - getauft. Valletta ist faktisch eine der ersten Städte Europas vom Reißbrett. Maßgeblich an der Erarbeitung und Umsetzung dieser Pläne waren die Baumeister Francesco Laparelli und Gerolamo Cassar beteiligt. Schachbrettartig durchziehen neun Straßen die Länge der Halbinsel und zwölf die Breite. Alle Häuser hatten eine Kanalisation, die in den puren Fels geschnitten und von Meerwasser durchflutet wurde. Es gab eine unterirdische Müllentsorgung, mit der die Verlierer der Großen Belagerung betraut wurden.

Die Stadt wurde mit einem tief gestaffelten Verteidigungssystem umgeben. Nach Fertigstellung der Forts und Bastionen erhielten die einzelnen Zungen des Ordens, die Landsmannschaften, prächtig ausgestattete Herbergen. Der Palast des Großmeisters, das berühmte und für seine Zeit überaus fortschrittliche Hospital und St. John's Co-Cathedral wurden in den Mauern der Stadt errichtet. Die Konventskirche des Ordens St. John's Co-Cathedral mußte sich zwar auch den militärischen Belangen unterordnen; im Interesse einer freien Schußbahn der Kanonen des Forts wurde auf eine Kuppel verzichtet; aber dafür wurde sie im Inneren um so prachtvoller ausgestattet. An die 400 Marmorgrabplatten mit farbigen Intarsien und kostbar ausgestattete Kapellen der Zungen zeugten vom zunehmenden Wohlstand des Ordens. Barocke Fassaden lösten im Verlauf der Zeit den eher etwas nüchternen Baustil Laparellis und Cassars ab.

Und das Beeindruckendste für uns ist, daß sich Valletta auch nach Jahrhunderten heute noch so dem Besucher präsentiert. Valletta ist eine Reise in längst vergangene Zeiten und wunderschön!

TIP: Ein sehr schönes und informatives Video (RealPlayer erforderlich) findet man auch wieder auf den Seiten von "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit".

TopHomePrint

© 28.10.2003 our world = schönes fernweh: reiseberichte und -informationen aus unserer welt | a.+ b. machetanz | impressum